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Datum: 24.02.2020

Landkreis will ABS Hennigsdorf übernehmen

Erweiterung des Profils der Kreisgesellschaften um Beschäftigungs- und Unterstützungsangebote für langzeitarbeitslose Menschen in Kooperation mit dem Jobcenter angedacht

Der Landkreis Oberhavel strebt an, die Gesellschaft ABS Hennigsdorf zu übernehmen. Angedacht ist, dass der Landkreis die Gesellschafteranteile an der ABS Hennigsdorf, Gesellschaft für Arbeitsförderung, Beschäftigung und Strukturentwicklung mbH durch eine kreiseigene Gesellschaft von der Stadt Hennigsdorf erwirbt. Der Kauf ist zum 01.01.2021 geplant. In einer Absichtserklärung erklären beide Parteien das ernsthafte Interesse am Kauf der Gesellschaft durch den Landkreis Oberhavel. Nach der Unterzeichnung dieser Erklärung werden die Parteien in die Vertragsverhandlungen treten und alle notwendigen Fragen in Hinblick auf den Übergang des Unternehmens klären. Sowohl der Kreistag als auch die Stadtverordnetenversammlung Hennigsdorf müssen dem Vorhaben in ihren nächsten Sitzungen Ende März zustimmen.

„Der Landkreis Oberhavel ist mit seinen Beteiligungsgesellschaften bereits vielfältig gemeinwohlorientiert tätig. Ob beim ÖPNV, der Abfallentsorgung, im Rettungsdienst oder in der Gesundheitsfürsorge, für die öffentlichen Aufgaben sind die Töchterunternehmen des Landkreises für die Bürgerinnen und Bürger erster Ansprechpartner. Mit der Übernahme der ABS Hennigsdorf ergäbe sich die Gelegenheit, mit einem am öffentlichen Arbeitsmarkt etablierten Träger dieses Portfolio im Rahmen der Daseinsvorsorge um Beschäftigungs- und Unterstützungsangebote für langzeitarbeitslose Menschen im sozialen Bereich auszubauen“, sagt Landrat Ludger Weskamp.

Die ABS Hennigsdorf GmbH ist eine Gesellschaft der Stadt Hennigsdorf und wurde 1992 gegründet. Sie schafft gezielt Beratungs-, Bildungs- und Arbeitsförderungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose, die ansonsten keine Chance auf eine Existenz sichernde Arbeit hätten. Dabei arbeitet sie eng mit dem Jobcenter Oberhavel und den Kommunen des Kreises zusammen. Gemeinsam mit dem Brandenburger Landesverband der Arbeits-, Bildungs- und Strukturfördergesellschaften und verschiedenen Mitgliedsgesellschaften trägt die ABS Hennigsdorf damit zur Entwicklung eines sozialwirtschaftlichen Arbeitssektors in Brandenburg bei. Das Ziel: für alle Beteiligten passende und nutzbringende Angebote und Dienstleistungen zu schaffen.

„Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren unglaublich gewandelt. Darüber hinaus ist die ABS Hennigsdorf GmbH mittlerweile weit über die Stadtgrenzen Hennigsdorfs hinaus tätig. Wir glauben, dass die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen in enger Kooperation mit dem Jobcenter Oberhavel in einer zentralen, kreislichen Gesellschaft besser koordiniert und geplant werden kann“, so Hennigsdorfs Bürgermeister Thomas Günther.

Für den Landkreis Oberhavel bietet das Betätigungsfeld erfolgversprechende Möglichkeiten. „Mit einer Eingliederung in die Unternehmensstruktur des Landkreises Oberhavel soll die ABS Hennigsdorf in enger Kooperation mit dem kommunalen Jobcenter Oberhavel zu einem umfassenden regionalen Anbieter von Arbeitsmarkt- und Sozialdienstleistungen weiterentwickelt werden. Der Landkreis Oberhavel könnte somit seine Stellung als zugelassener kommunaler Träger der Grundsicherung für Arbeitsuchende festigen und ausbauen“, erläutert Sozialdezernent Matthias Kahl. Die Gesellschaft soll auch weiterhin im Bereich der öffentlich geförderten Beschäftigung eng mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden zusammenarbeiten und diese bei der Umsetzung der von ihnen geplanten Maßnahmen unterstützen.

Die Übernahme beschränkt sich auf die ABS Hennigsdorf. Die PuR gGmbH, derzeit eine Tochter der ABS Hennigsdorf, soll künftig als 100-prozentige Eigengesellschaft der Stadt Hennigsdorf geführt werden. Die hierzu erforderlichen Beschlüsse sollen zeitgleich mit der Absichtserklärung in der Stadtverordnetenversammlung Hennigsdorf getroffen werden.

Der Kaufpreis wird durch einen unabhängigen Dienstleister ermittelt, darauf haben sich die Vertragsparteien einvernehmlich geeinigt. Der Landkreis wird die Gesellschaft mit dem vorhandenen Personal am Standort weiterführen.